Home Brust Kapselfibrose

Kapselfibrose:
Wenn sich Implantate und Brust verformen

Kapselfibrose: Was tun?

Zwar sind moderne Silikonimplantate sehr zuverlässig, doch in manchen Fällen bildet sich eine Kapselfibrose um das Brustimplantat. Wann eine Behandlung erforderlich ist und welche Optionen Sie haben.

Kapselfibrose an Brust & Implantat: Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Kapselfibrose entsteht eine verhärtete Bindegewebskapsel rund um das Implantat, die zu Schmerzen, Verformungen und Bewegungseinschränkungen führen kann.
  • Liegen kaum Beschwerden vor, ist keine Behandlung erforderlich. Bei leichten Symptomen kann man mit Massagen oder Stoßwellentherapie versuchen, zu intervenieren.
  • Häufig ist jedoch ein Eingriff erforderlich, um die Kapselfibrose samt Implantat zu entfernen. In diesem Fall können neue Brustimplantate oder Straffungen für eine formschöne Brust sorgen.

Ursachen: Warum entsteht eine Kapselfibrose in der Brust?

Die genauen Ursachen der Kapselfibrose sind nicht vollständig geklärt, jedoch gibt es mehrere Faktoren, die das Risiko erhöhen können:

  • Entzündungen und Infektionen: Postoperative Infektionen und Entzündungen können die Kapselbildung verstärken und zur Verhärtung führen​​.
  • Implantattyp und -oberfläche: Glatte oder nanotexturierte Implantate scheinen seltener mit Kapselfibrosen assoziiert als texturierte Brustimplantate.
  • Position des Implantats: Ob eine Implantatlage über oder unter dem Muskel eher zu einer Kapselfibrose führt ist nicht sicher geklärt.
  • Operative Technik: Gewebeschonende Operationstechniken und eine sorgfältige Platzierung des Implantats können das Risiko verringern. Eine unzureichende Sterilität oder unsaubere Operationstechniken können dagegen das Risiko erhöhen​​. Daher verwenden wir beispielsweise in unserer Praxis die No-Touch Technik. Hierbei wird das Implantat durch einen Beutel ohne jedweden Hautkontakt eingebracht.
  • Individuelle Faktoren: Genetische Veranlagungen und persönliche Gesundheitsfaktoren wie Rauchen können laut einer Studie das Risiko einer Kapselfibrose ebenfalls erhöhen​.

Wie häufig ist eine Kapselfibrose?

Bei einer Brustvergrößerung:

  • Epipektorale Einlage (Implantat liegt über dem Brustmuskel): 2,5 – 8 %
  • Subpektorale Einlage (Implantat liegt unter dem Brustmuskel): 2 – 3 %

Nach einer Brustrekonstruktion:

  • 1-Jahres-Inzidenz: 12 %
  • 5-Jahres-Inzidenz: 30 %
  • Nach Radiotherapie: > 40 %

(Quelle: Ärzteblatt)

Anzeichen und Diagnose einer Kapselfibrose

Die Symptome einer Kapselfibrose variieren je nach Schweregrad und umfassen:

  • Verhärtung der Brust
  • Schmerzen und Spannungsgefühle
  • Sichtbare Verformungen und Asymmetrie der Brüste

Liegt ein Verdacht auf Kapselfibrose vor, kann eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen werden.

Welche Stadien gibt es?

Die Stadien der Kapselfibrose werden nach der Baker-Klassifikation in vier Grade eingeteilt, die den Schweregrad der Kapselkontraktur beschreiben:

Baker-Grad 1 einer Kapselfibrose (Normalzustand)

Baker-Grad I: Normalzustand
Die Brust fühlt sich weich an und sieht normal aus. Es gibt keine sichtbaren oder tastbaren Anzeichen einer Kapselfibrose. Schmerzen oder Verhärtungen sind nicht zu beobachten.

Baker-Grad 2 einer Kapselfibrose

Baker-Grad II: Leichte Kapselfibrose
Die Brust fühlt sich etwas fester an, behält jedoch ihre natürliche Form bei. Das Implantat ist tastbar, aber nicht sichtbar. Leichte Schmerzen oder Spannungsgefühle sind möglich.

Baker-Grad 3 einer Kapselfibrose

Baker-Grad III: Starke Kapselfibrose
Hier kommt es zu deutlichen Verhärtungen der Brust, die nun ihre natürliche Form verliert. Das Implantat ist ertastbar und sichtbar. Betroffene Frauen leiden unter starken Schmerzen.

Baker-Grad 4 einer Kapselfibrose

Baker-Grad IV: Ausgepräge Kapselfibrose
Im letzten Stadium liegt eine ausgeprägte Verhärtung und Verformung der Brust vor. Das Implantat kann verschoben sein. Starke Schmerzen treten bereits bei leichter Berührung auf.

Im 2. Stadium kann eine Behandlung durchgeführt werden, wenn sich die Patientin unwohl fühlt. Ab dem 3. Stadium ist eine Intervention auf jeden Fall erforderlich.

Behandlung der Kapselfibrose

Je früher eine Kapselfibrose erkannt wird, desto besser. Im 2. Stadium können bereits nicht-chirurgische Maßnahmen helfen, die Verhärtungn zu lösen: 

  • Medikamentöse Therapie: Die Einnahme von Medikamenten wie Antiinflammatorika oder Leukotrienhemmern kann helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Kapselbildung zu verlangsamen​.
  • Massage und Physiotherapie: Spezielle Massagetechniken und Physiotherapie können in frühen Stadien helfen, das Bindegewebe zu lockern und die Flexibilität der Kapsel zu erhöhen​.
  • Weitere Methoden: Techniken wie Ultraschall- oder Stoßwellentherapie können die Kapsel erweichen und die Schmerzen lindern​.

Wenn die Kapselfibrose jedoch durch ein beschädigtes Implantat verursacht wird, ist eine vollständige Entfernung der Kapsel erforderlich.

Ab dem 3. und 4. Stadium ist in der Regel eine Brust-OP notwendig: 

  • offene Kapsulotomie: Hier reicht eine minimal-invasive Behandlung mit dem Endoskop nicht mehr aus. Schnitte sind erforderlich, um die Kapsel mehrfach zu spalten.
  • Kapsulektomie: Hier wird die gesamte Kapsel mit Implantat entfernt.

Wie geht es nach der Kapselentfernung weiter?

Ist die Kapselfibrose entfernt, gibt es verschiedene Möglichkeiten in der Ästhetischen Chirurgie. Gerne setzen wir neue Implantate ein, wenn Ihnen die Ergebnisse der Brustvergrößerung grundsätzlich gefallen haben. Auch eine andere Form, Größe oder Textur der Implantate ist möglich. Wir verwenden moderne Implantate mit geringem Risiko für eine erneute Kapselfibrose.

Möchten Sie in Zukunft lieber keine Implantate mehr tragen, wünschen sich aber dennoch eine größere Brust, ist Eigenfett (Lipofilling) eine Option. Dabei entnehmen wir Fettgewebe etwa vom Bauch oder den Oberschenkeln, um die Zellen in die Brust zu transplantieren.

Möchten Sie zur ursprünglichen Größe Ihrer Brust zurück, bietet sich eine Bruststraffung an. Implantate haben das Gewebe über die Jahre häufig gedehnt, so dass es nach einer Entfernung zu einer Erschlaffung kommen kann. Mit einer Straffungsoperation sorgen wir für formschöne Ergebnisse auch ohne Implantate, damit Sie sich wieder wohl fühlen in Ihrem Körper. 

Mehr über den Ablauf der Brust-OP lesen Sie in der Rubrik „Brustimplantate entfernen

Dr. med. Robert Kemper

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie

Dr. Kemper ist Ihr Experte für die Plastische Chirurgie und Handchirurgie in Regensburg. Dank langjähriger Erfahrung in der Ästhetischen und Plastischen Chirurgie sowie moderner Techniken führt er die Behandlung sicher durch. Der Fokus liegt stets auf Ihren Wünschen und Anliegen. Eine umfassende Beratung schafft dabei die Grundlage für Ihre fundierte Entscheidung.

Robert Kemper

Häufige Fragen

Wie merkt man eine Kapselfibrose in der Brust?

Eine Kapselfibrose kann sich durch Verhärtung, Schmerzen, Veränderungen der Brustform und Einschränkungen der Beweglichkeit äußern. Dabei gibt es verschiedene Schweregrade. Ob eine Kapselfibrose vorliegt, kann ein ästhetisch-plastischer Chirurg schnell herausfinden, indem er die Brust abtastet und eine Ultraschalluntersuchung vornimmt. Vereinbaren Sie also im Zweifelsfall einen Termin.

Wie gefährlich ist eine Kapselfibrose?

Eine leichte Kapselfibrose ist nicht zwangsläufig behandlungsbedürftig. Wenn Sie keine oder nur geringe Beschwerden haben, können Sie eventuell damit leben. Auch bei ausgeprägteren Formen ist die Kapselfibrose keine gefährliche Erkrankung. Hier können jedoch starke Schmerzen auftreten, so dass eine Behandlung erforderlich ist.

Wie schnell muss eine Kapselfibrose behandelt werden?

Im zweiten Stadium ist eine Behandlung nicht unbedingt erforderlich, da die Symptome gering sind und kaum Beschwerden verursachen. Treten allerdings stärkere Schmerzen, Verformungen der Brust und Verhärtungen auf, sollten Sie schnell einschreiten, um Ihre Lebensqualität rasch zu verbessern. In diesem Fall muss meist eine OP durchgeführt werden. 

Kann eine Kapselfibrose nach 10 Jahren auftauchen?

Meist entsteht eine Kapselfibrose innerhalb der ersten 6 Monate nach der Brustvergrößerung. Aber auch nach 10 Jahren können Verhärtungen auftreten. Generell sind Probleme dieser Art bei älteren Implantaten etwas häufiger als bei modernen Varianten. Denn sie enthalten stark vernetztes Silikongel, das selbst im Fall einer Ruptur nicht austreten kann.

Ist eine Kapselfibrose im Ultraschall sichtbar?

Ja. Sie erscheint typischerweise als verdickte, verhärtete Kapsel um das Brustimplantat herum. Daher gehört ein Ultraschall zu den gängigen Diagnoseverfahren, um den Verdacht auf eine Kapselfibrose zu bestätigen. Aber die typischen Verhärtungen lassen sich oft auch manuell ertasten – selbst von Laien. 

Kann ich eine Kapselfibrose ertasten?

Es ist durchaus möglich, dass Patientinnen die Kapselfibrose selbst ertasten können. Normalerweise ist das Implantat von außen nicht spürbar. Hat sich jedoch eine verhärtete Kapsel gebildet, lässt sie sich unter Umständen mit den Händen ertasten. Auch Schmerzen und Spannungsgefühle können Sie auf eine Kapselfibrose aufmerksam machen.

Zahlt die Krankenkasse die Behandlung einer Kapselfibrose?

Die Krankenkassen übernehmen in der Regel einen Teil der Kosten, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Dies ist in der Regel der Fall, wenn eine Kapselfibrose Beschwerden verursacht und behandelt werden muss. Der Höhe der Zuschuss wird anhand der individuellen Situation berechnet. 

Geht eine Kapselfibrose von alleine weg?

Eine Kapselfibrose verschwindet in der Regel nicht von selbst wieder. Ohne Behandlung kann sie fortschreiten und Symptome wie Schmerzen und Verformungen verursachen beziehungsweise verschlimmern. Eine ärztliche Beurteilung ist wichtig, um herauszufinden, ob eine Behandlung notwendig ist und welche Optionen infrage kommen.

Was unsere Patient:innen sagen

„Die Praxis ist sehr gut organisiert, ohne längere Wartezeiten.
Herr Dr. Kemper hat einen plastischen Eingriff bei mir durchgeführt. Ich habe mich von Anfang an sehr gut aufgehoben gefühlt. Hier findet ehrliche Kommunikation auf Augenhöhe statt und man kann Sorgen und Ängste offen ansprechen!
Ich würde die Praxis jederzeit empfehlen.”

S. Schneider

Google Bewertung 2023

„Ich war sehr zufrieden. Jede arbeitende Person dort war freundlich und kompetent. Besonders nett war die Dame an der Rezeption vorne. Herr Doktor Kemper ist ein Profi und ich komme nochmal.
Lieben herzlichen Dank an das ganze Team. Sie wollen, dass man sich wohl fühlt und das spürt man.”

Frau Alice

Google Bewertung 2023

„Eine solch angenehme, ruhige Atmosphäre in einer Praxis hab ich selten erlebt. Dr. Kemper nimmt sich viel Zeit, um die Fragen ausführlich beantworten zu können und ist sehr empathisch. Die OP verlief problemlos. Vielen herzlichen Dank auch der kompetenten Mitarbeiterin an der Rezeption und den anderen Kolleginnen. Großes Lob an alle!”

Gudrun Sperer

Google Bewertung 2023

„Alles ganz Wunderbar, vom Ersttermin, Vorgespräch über die OP bis hin zur Nachsorge.
Freundlich, Kompetent und Professionell. Hab mich rundum wohlgefühlt und bin sehr zufrieden. Kann man nur weiterempfehlen!”

Stefan E.

Google Bewertung 2023